Hızır Fasten

Jedes Jahr wird die zweite Februarwoche als die „Woche von Hızır“ gefeiert und mit den Hızır-Fastentagen ehren, viele Aleviten den Heiligen Schutzpatron Hızır. Er gilt unter Aleviten als unsterblich. Hızır (Chidir Chadhir Khizer) ist der unsterbliche Heiliger und der Schutzpatron. Es heißt, er eilt jedem zur Hilfe, der den Notruf spricht: „Eile herbei, Hızır!“.

 

An drei Tagen innerhalb des Februar wir zu des heilige Schutzpatron Hızır gefastet. Die meisten Menschen fasten in der zweiten Februarwoche, dabei wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts verzehrt oder getrunken. Abends wird gemeinsam mit der Familie oder innerhalb der Gemeinde das Fasten gebrochen. Im Unterschied zur Muharrem-Fastenzeit dürfen sogar Fleisch und andere tierische Produkte verzehrt werden. Am letzten Abend wird Niyaz, ein spezielles Brot gebacken und Kavut, eine spezielle Speise aus Weizen, vorbereitet.  Am vorletzten Tag  wird das Kavut vor die Tür über Nacht gestellt, dabei wünscht sich jedes Familienmitglied sich etwas ganz Besonderes. Nach dem Glauben der Aleviten könnte dieser Wunsch nämlich in Erfüllung gehen, wenn Hızır über Nacht von der Speise kostet oder ein Zeichen des Segens darauf hinterlässt. Am letzten Fastentag findet eine Cem- Zeremonie statt, deshalb werden die Speisen an die Gedenkstätte oder in Cem-Häuser gebracht, um sie gemeinsam zu genießen und mit allen anderen Besuchern zu teilen. 

 

Auch in Deutschland bereiten sich die alevitischen Gemeinden für diese Feier vor. Die Räumlichkeiten werden gründlich gereinigt bzw. geputzt. Man glaubt, dass Hizir die ordentlichen und sauberen Orte besucht. Die alevitischen Gemeinden organisieren in Deutschland während der Fastenzeit mindestens ein Gottesdienst (Hizir cemi) in den Cemhäusern, wobei der Hızır-Glaube im Mittelpunkt steht.

 

 

Schutzpatron Hızır

In Anatolien wird der Schutzpatron Hızır als ein weißbärtiger Mann auf einem Schimmel vorgenommen, deshalb wird er auch im Volksmund als ,,Bozatlı Hızır" erwähnt. Zudem werden zahlreiche Geschichten mit ihm erzählt. Nach einer Erzählung soll Hizir das erste Mal von Gefährten Noahs zur Hilfe gerufen worden sein, dabei soll er das mit Menschen vollbeladene Schiff bei der Seekatastrophe geschützt haben. Nachdem die Seekatastrophen überstanden war, sollen die Geretteten drei Tage lang gefastet haben, um Hızır ihre Dankbarkeit zu beweisen.

 

Im Alevitenum nimmt Hizir als ein Begriff einen großen Platz im Alltag ein. Viele Aleviten legen ihre Gelöbnisse im Namen von Hizir ab bzw. bitten um etwas im Namen von Hizir. In manchen Gegenden werden Kinder, Berge, Seen, Wege u. a. der Name Hızır gegeben.  Dann gibt es ein religiöses Semah-Ritual namens „Hizir semahı“. „Hizir sei Dank“, „Hizir möge kommen,“ „Es möge das Mahl von Hizir sein“ u. a. sind einige bekannte Sprüche. Aleviten glauben daran, dass die Heiligen Brüder Hızır und İlyas das sogenannte „Wasser zur Unsterblichkeit“ getrunken haben, um den Suchern und Wanderern auf dem mystischen Pfad zu helfen. Nach diesem Glauben helfen udn retten  sie denjenigen, die in Not geraten sind und „vom ganzen Herzen“ um Hilfe rufen, zudem bringen sie Glück & Wohlstand den Menschen.   


    Quellen: Was wir feiern und warum: Das Hizir-Fasten | Dialogperspektive

 

                       Hizir-Fastentage | Religionen Entdecken (religionen-entdecken.de)