Völkermord von Dersim

Der Dersim-Aufstand war nach der Niederschlagung des Scheich-Said-Aufstands der letzte große Kurdenaufstand in der Türkei. Infolge der zunehmenden Repressionen, politischen und militärischen Umklammerung der Region brach unter Führung von Seyid Riza 1937 der Dersim-Aufstand aus, nachdem durch das Umsiedlungsgesetz – das "Tunceli-Gesetz", die Region umbenannt, unter Militärverwaltung gestellt und der Ausnahmezustand verhängt wurde.

 

Die Forderung zur Abschaffung der "Tunceli-Gesetze" und Gewährung einer Verwaltungsreform und nationaler Rechte wurden mit Einmarsch der türkischen Armee geantwortet. Ein kurdisches Verhandlungsangebot wurde abgelehnt. Am 18. November 1937 wurde Seyid Riza mit zehn seinen Gefolgsleuten hingerichtet. Nach der Ermordung Seyid Rizas ging der Widerstand aber weiter.

 

Daraufhin marschierte die türkische Armee über 100.000 Mann in Dersim ein, um den Aufstand niederzuwerfen. Tausende Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, wurden Opfer der türkischen Bomben, Granaten und des Giftgases sowie hunderte zur Flucht gezwungen. Staatlichen türkischen Berichten zufolge sollen zehn Prozent der insgesamt 65.000, bis 70.000 Einwohner der betroffenen Teile des historischen Dersims im Verlauf der Auseinandersetzungen getötet worden sein. Wahrscheinlich waren es 10.000 Todesopfer oder weit mehr.   


 Quelle: Dersim-Aufstand – Wikipedia