Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz-Birkenau 🕊
20.10.-22.10.2017
Alevitische Gemeinde Hamm & Umgebung e.V.
Ein Zeichen gemeinsamer Erinnerung und Mahnung!
Vom 20. bis 22. Oktober 2017 organisierte unsere Gemeinde gemeinsam mit ihren Mitgliedern eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz-Birkenau. Die Gedenkstättenfahrt wurde von einem Vorbereitungstermin am 18. Oktober 2017 um 18:00 Uhr in unseren Räumlichkeiten in der Hohe Str. 44 in Hamm eingeleitet. Hier hatten die Referentin Frau Deniz Greschner, Fachbereichsleiterin für Gesellschaft und Prävention beim Multikulturellen Forum Dortmund, sowie ihre Kollegin Iris Müller, Bildungsreferentin, die bedeutende Aufgabe, den Teilnehmern und allen interessierten Besuchern einen tiefen Einblick in die Historie des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz zu gewähren. Zudem informierten sie darüber, wie die heutige Gedenkstätte "Staatliches Museum Auschwitz - Birkenau" aufgebaut ist und warum die Erinnerungskultur eine zentrale Rolle spielt.
Die bewusste Entscheidung, diese Fahrt mit Jugendlichen und Erwachsenen durchzuführen, verfolgte das Ziel, gemeinsam, generationenübergreifend und auf Augenhöhe einen respektvollen Umgang mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu finden. Das nationalsozialistische Regime beging einen der größten Zivilisationsbrüche in der Geschichte, indem es Millionen europäischer Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und anderer Bevölkerungsgruppen ermordete. In Auschwitz und anderen Orten wurden die Massenmorde in den Konzentrationslagern gezielt durchgeführt.
Die Gedenkstätte zu besuchen, ist von enormer Wichtigkeit, und es ist kaum möglich, das Gesehene und Empfundene in angemessene Worte zu fassen. Eine tiefe Trauer hat uns alle ergriffen, und die Schmerzen sowie die Gedanken haben zahlreiche Fragen aufgeworfen. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist von enormer Bedeutung, um das Vergessen der Opfer und Täter des Naziregimes zu verhindern und sicherzustellen, dass sich diese schrecklichen Ereignisse niemals wiederholen. Die Wahrheit und die Erinnerung an die Opfer dürfen nicht verblassen. Insbesondere ist die Aufarbeitung von großer Bedeutung, um Licht in diese dunkle Zeit der Geschichte zu bringen.
In unserem Engagement bekämpfen wir Rechtsextremismus und Rassismus. Wir stellen uns Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit entschlossen entgegen – egal, ob sie sich gegen jüdische Menschen, muslimische Frauen und Männer, Sinti und Roma, People of Color oder andere Gruppen richtet.
GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!
Gülbang
Unser Geistlicher Ismail Gülfirat Dede nahm ebenfalls an unserer Gedenkstättenfahrt teil. Vor Ort in Auschwitz-Birkenau sprach er ein Gülbang, ein Gebet und eine Fürbitte nach alevitischer Tradition, für die in dieser dunklen Zeit brutal ermordeten Menschen aus, insbesondere für die jüdischen Opfer. Er richtete seine Fürbitte auch an diejenigen, die bis heute das Leid des Krieges tragen oder immer noch unter Kriegsverbrechen leiden. An diesem geschichtsträchtigen Ort beteten wir gemeinsam für den Frieden in der Welt und für Frieden für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft.
Krakau – Ein Höhepunkt während unseres Aufenthaltes
Während unseres Aufenthaltes haben wir auch die Stadt Krakau besucht. Die Besonderheit der Stadt liegt darin, dass sie eine der ältesten Städte Polens ist und im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Zerstörungen verschont geblieben ist. Die historische Altstadt wurde 1978 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Außerdem beherbergt sie den größten mittelalterlichen Marktplatz Europas.